Erasmus - Im Auslandsjahr Sprachen lernen
Lernt man im Austauschjahr automatisch die Landessprache fliessend sprechen?
Die Antwort muss ganz klar mit JEIN beantwortet werden. Viele Studenten und Sprachschüler sehen sich danach ein Auslandsjahr absolvieren zu dürfen, weil es scheinbar keinen besseren Weg gibt eine Sprache fliessend sprechen zu lernen. Nur zu häufig endet die grosse Erwartung endlich fliessend Spanisch oder Englisch sprechen zu können leider im Desaster. Ich selber habe 2008 ein Jahr in Valencia, Spanien mein Erasmusjahr verbracht. Ich werde euch meine Geschichte erzählen und die wichtigsten Lektionen anschliessend zusammen fassen.
Als ich 2007 meine Zusage für ein Auslandsjahr in Spanien bekommen hatte war ich erstmal absolut aus dem Häuschen. Zu Weihnachten hatte mir mein Bruder einen kleinen 30 - Tage Spanischkurs geschenkt. Obwohl ich mich recht motiviert an alle Lektionen gemacht hatte konnte ich nach ein paar Monaten aber noch immer nicht sprechen oder Spanier verstehen. Mir war ganz klar, dass ich die Sprache nur in Ausland lernen kann.
Nach der ersten Freunde kam dann aber die grosse Angst und Unsicherheit auf. Habe ich die richtige Entscheidung getroffen? Werde ich Freunde finden und war das Überhaupt eine gute Entscheidung oder werde ich durch das Auslandsjahr im Studium zurückfallen. Ehrlicherweise war ich vor meinem Erasmusjahr eher der schüchterne Typ, der sich leider immer über alles viel zu viele Gedanken machte. Zum Glück sollte sich das alles noch ändern.
Kurz vor meinen Abflug nach Spanien hatte ich leider noch eine kleine OP hinter mich zu bringen, was meine Angst und Unsicherheit noch einmal deutlich verstärkte. Die Tickets waren aber gebucht, die Auszeit an der Heimatuni beantragt und die neue Uni hatte mir auch schon einen Willkommensbrief geschickt. Es gab also kein zurück mehr.
35• Celsius im Schatten, mit einem 30KG schweren Wanderrucksack und einem Verband um den Bauch machte ich mich auf ins Stadtzentrum. Ein Hostel hatte ich nicht gebucht und war schockiert als ich alleine in Valencia ankam, nur um festzustellen, dass alle Unterkünfte nur noch für 2 Nächte frei waren bevor das alljährliche Tomatino Fest begann. Alles egal dachte ich mir, einfach mal ankommen und eine lau-kalte Dusche geniessen.
Ohne Rucksack auf dem Rücken lief es sich auch gleich mal viel leichter durch die schönen schattigen Gassen im Zentrum vom Valencia. Ein paar Sätze hatte ich mir schon gemerkt und überall hingen kleine Zettel an den Wänden, dass Zimmer vermietet werden. Nach dem ich dann endlich eine Telefonnummer ergattern konnte fing ich am Abend auch gleich an mich auf die Suche nach ein Paar WG Besichtigungen zu machen.
Beim Abendessen im Hostel machte ich die Bekanntschaft mit einem italienischen Studenten der auch auf der Suche nach einer WG war. Am nächsten Tag machten wir uns also gemeinsam auf die Suche nach einer WG und merkten erstmal wie schwer es war sich in der Stadt zurechtzufinden, noch ganz ohne Google Maps und Internet. Die Wegbeschreibungen waren teils schwer zu verstehen und